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Hier möchte ich dem angehenden Schottlandreisenden ein paar hilfreiche Tipps mit auf dem Weg geben. Es ist eine Mischung aus Artikeln, die ich selber für die Planung meiner Reisen verwendete, und eigenen Erfahrungen. Die von mir genannten Preise entsprechen, soweit nicht anders angegeben, dem Stand vom Oktober 2015. Bei Weiteren Fragen stehe ich gerne hilfreich zur Seite.

Sollten jemandem Fehler auffallen oder Dinge sich geändert haben, so schreibt mir schnell, damit ich das berichtigen kann.

Anreise nach Schottland, Transport in Schottland, Elektrische Geräte, Essen und Trinken, Geld, Gesundheit, Reisezeiten und Wetter, Tourist Office (TI), Unterkunft, Wandern, Literatur, Links

Es gibt Verschieden Möglichkeiten nach Schottland zu kommen. Mit dem Schiff kann man z.B. von Amsterdam nach Newcastle fahren (DFDS-Seaways, dauert ca. 15Std.). Von dort aus sind es dann noch ca. 60Km bis zur Schottischen Grenze. Das war auch bisher meine Wahl der Anreise. Denn mal ehrlich, was läutet eine Schottlandreise besser ein als eine Überfahrt mit dem Schiff? Der Vorteil ist auch daß man das eigene Auto mitnehmen kann und gleich vor Ort ist und nicht erst ganz England durchfahren muss, was bei den britischen Spritpreisen (1997 schon 2,10DM) wahrlich kein Vergnügen ist. Nachteil ist das der Spaß nicht ganz billig ist. Die günstigste Kabine kostet auf dieser Route momentan ab 94 Euro (Liegesessel scheint es nicht mehr zu geben, die waren 2005 ab 29Euro zu haben.) und für 95 Euro fährt das Auto mit. One Way und in der Nebensaison versteht sich. Wer auf die Inseln will sollte mal nachforschen wie dort die Preise für einen Mietwagen sind. Gerade bei Tagestouren ist es manchmal billiger den eigenen Wagen auf dem Festland zu lassen und drüben einen Wagen zu mieten, da die Fährpreise für Autos meistens recht hoch sind.

Mit dem Zug kann man auch nach Schottland reisen. Einmal durch den Kanal und dann quer durch England. Dauert (von München bis London) ca. 1Tag und eine Nacht, dazu kommen noch weitere 5-7 Stunden bis Edinburgh. Wer die Tickets online und früh bucht spart eine Menge Geld. Für die Strecke Newcastle - Inverness bekommt man als Frühbucher Tickets ab 32Pfund bei Virgin Trains East Coast (44 Euro). Also am Besten im Voraus buchen denn die Kontingente sind begrenzt! Dann nämlich ist Zug fahren in England Sauteuer. 75Pfund also 81,5 Euro kostete das Standard Ticket 2006, derzeit sind es sogar 95 Pfund! One Way!! Dafür ist Bahn fahren in England ein nostalgisches Abenteuer. Die Schienen sind so alt daß man sich ins Jahr 1900 zurückversetzt fühlt. Zumindest war das 2001 noch so. Zur Railcards (ähnlich wie die Bahncard in Deutschland) gibt es bei "Transport in Schottland" Infos. 

Per Flugzeug würde ich wohl als nächstes nach Schottland reisen, vorausgesetzt ich will kein Auto mitnehmen. Mit Ryanair & Co. kommt man mittlerweile sehr günstig nach Schottland (Weeze (70km NO von Düsseldorf) - Edinburgh ab 51 Euro bei Ryanair (mit 1x20kg Gepäck). Wenn man mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder einem Mietwagen weiterreisen will ist Fliegen daher sicher die erste Wahl, was den Preis betrifft. (Im Juli 2006 hat ein Flug Weeze-Prestwick hin und zurück mit 3 Personen 200Euro incl. allen Gebühren bei Ryanair gekostet. Der Preis wurde mir von einem Besucher meiner Seite genannt.)

Man kann natürlich auch mit dem Bus nach Schottland reisen. Aber mal ehrlich: Wer hat denn Lust Tagelang in einem Bus zu hocken, wenn man auch für 16 Scheine fliegen kann. Für Leute Mit Flugangst aber wohl die billigste Variante, da Zug und Schiff eben viel teurer sind.

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Mit dem eigenen Auto ist man mit Sicherheit am mobilsten. An keine Fahrpläne gebunden kann man fahren wann und wohin man will. Das macht vor allem was aus wenn man in abgelegenere Gebiete reisen will, wo die, ohnehin bescheidenen, öffentlichen Verkehrsmittel wenig oder gar nicht fahren. Zudem ist man gepäcktechnisch nur durch die Größe des Kofferraumes begrenzt. Noch besser, was den Spaß betrifft, ist sicher das Motorrad. Wobei eine Tourenmaschine einer Rennmaschine, meiner Meinung, vorzuziehen ist. Ein Wohnmobil ist natürlich auch ne tolle Sache. ich würde allerdings höchstens so ein Teil im Maßstab eines VW-Bullys mitnehmen da auf den teils doch sehr engen und schlechten Straßen ein größeres Mobil die Bewegungsfreiheit wieder einschränken würde. Abgesehen davon ist der Transfer nach Schottland dann ja auch viel teurer. 

Nachteil am eigenen Automobil ist die Tatsache das man bei Wandertouren immer Rundtouren machen muß, um am Ende zum Auto zu kommen. Außerdem werden Trips auf die Inseln recht teuer, wegen der hohen Fährkosten. Zudem neigen Auto-Touristen dazu Km zu sammeln. Man ist recht schnell von einem Ende zum anderen gefahren und hat zum Schluss vielleicht kaum was gesehen. Die Landschaft rauscht halt an einem vorbei. Für tiefere Eindrücke muss man auf jeden Fall mal raus und zu Fuß oder mit dem Fahrrad das Land erleben.

Was zu beachten wäre: Es wird links gefahren, woran man sich aber nach ein paar Km gewöhnt hat. Besondere Aufmerksamkeit ist dann aber immer beim Abbiegen und losfahren von Parkplätzen geboten. Da kann es einen leicht auf die rechte Seite ziehen. 

Single Track Roads sind einspurig mit Ausweichstellen (Passing Places). Bei Gegenverkehr hält ein Fahrzeug an und lässt den anderen vorbei. Es werden dabei nur die Ausweichstellen auf der linken Seite angefahren. Man sollte auf solchen Strecken langsam fahren. Oft genug stehen Schafe auf der Straße, abgesehen davon das die Strecken meist kurvig und unübersichtlich sind. Darüber hinaus danken es einem die Stoßdämpfer.

Scheinwerfer sollte man abkleben bzw. umstellen um die entgegenkommenden Fahrzeuge nicht zu blenden. Während bei  Golf I und II noch leicht zu sehen war wo man den Klebestreifen hinbappt, ist das bei modernen Wagen mit Klarglasscheinwerfern nicht mehr zu erkennen. Dazu kommt noch daß die heutigen Scheinwerfer aus Kunststoff sind und durch den Kleber von normalem Klebeband blind werden können. Darum: vom eigenständigem Abkleben von Klarglas-Scheinwerfern ist dringend abzuraten! Einige Fahrzeugtypen können durch einfaches umlegen eines Hebels auf Linksverkehr umgestellt werden (steht in der Bedienungsanleitung), bei anderen muss die Werkstatt ran. Manche Hersteller bieten auch Klebefolien an die fertig ausgeschnitten sind und den Scheinwerfer nicht angreifen wieder andere zucken mit den Schultern und raten zum Tausch der kompletten Scheinwerfer! In diesem Fall bleiben einem eigentlich nur zwei Möglichkeiten, wenn man nicht der Blender sein will: Nur bei Tag fahren oder einen Mietwagen nehmen. Wie man die Scheinwerfer einstellen oder abkleben muss, muss man beim Hersteller seines PKW erfragen.

Kreisverkehr (Roundabout) ist in ganz GB voll in Mode und überall anzutreffen. Ist auch ne Prima Sache, der Verkehr läuft einfach rund ;) Zu beachten wäre: 1)Vorfahrt hat wer sich im Kreisverkehr befindet. 2)Bei mehrspurigen Einfahrten nur dann die ganz linke nehmen wenn man schon die nächstmögliche Ausfahrt nehmen will. Wer sich nicht sicher ist einfach ganz rechts halten und einmal im Kreis fahren um zu schauen wo es langgeht.

Tankstellen gibt es ausreichend, allerdings sollte man gerade im hohen Norden besser tanken wenn man grad an einer Tanke vorbeikommt. Man kann nie wissen wann die nächste kommt. Außerdem kann es einem passieren das um 18 Uhr schon alles dicht ist und Sonntags haben die auch manchmal geschlossen. Sprit ist in Schottland fast so teuer wie bei uns. 1997 mussten wir 2,10DM zahlen. Jetzt im September 2009 liegt der Preis für Benzin wie Diesel bei rund 1,06 Pfund. Das ist dann fast schon günstiger als zu Hause. Auf den Inseln ist der Sprit allerdings teurer als auf dem Festland. Also besser vor der Überfahrt noch Volltanken.

Pannenhilfe ist für ADAC-Mitglieder kostenlos. Es helfen "Automobile Association" (AA) und "Royal Automobile Club" (RAC) Einfach in der nächstliegenden Telefonbox anklingeln oder die internationale Pannennummer des ADAC anrufen.

Unfälle mit Personenschaden nimmt die Polizei auf (Notruf 999, kostenlos auch in Telefonzellen). Blechschäden hingegen nimmt die Polizei nicht auf. Hier gleich vor Ort die Daten des Unfallgegners aufnehmen, weitere Hilfe gibt es im nächsten Tourist Office (TI).

Versicherung Die Briten sind nur für Personenschäden pflichtversichert. Es kann daher ratsam sein eine Kurz-Versicherung (Vollkasko) für die Zeit des Urlaubes abzuschließen um Blechschäden am eigenen Wagen reguliert zu bekommen. 

Mietwagen (Car rent) bekommt man in jedem größeren Urlaubsort. Adressen bekommt man beim TI oder aus dem Telephonbuch bzw. Gelben Seiten. In der Regel bekommt man erst ab 21 Jahren einen Wagen, einige Firmen vermieten sogar erst an 23-Jährige. Voraussetzung ist ein gültiger Führerschein. Preislich liegt der Spaß zwischen 54 Euro (Ford Ka) und 482 Euro (MERCEDES CLS 4T AUT AC/ Quelle: Billiger-Mietwagen.de) pro Tag. Wochenweise wird's günstiger (Daewoo Matiz: 179,18 Euro für eine Woche). ADAC-Mitglieder können über den Club Vergünstigungen bekommen wenn sie auf der ADAC-Homepage buchen. Bei manchen Vermietern kann man den Wagen in einer anderen Stadt abgeben. Das kann teilweise schon übers Internet gebucht werden.

Noch ein Tipp: Mit drei oder vier Leuten zusammentun, dann wird's billiger. Kontakte hierzu kann man prima in Jugendherbergen knüpfen. Vor allem auf den Inseln ist diese Praxis gang und gäbe.

Taxi fahren ist bequem aber teuer. Taxen kann man durch winken herbeirufen oder, in größeren Städten, an Taxiständen finden oder man bestellt sie telefonisch. Die Preise liegen so um 1,63Euro pro Meile (ca.1,50 Pfund). In manchen abgelegenen Orten soll es teilweise keine Taxameter geben, da sollte man den Preis vorher aushandeln. 

Fahrrad fahren bringt neben dem Wandern die tiefsten Natureindrücke. Die bergigen Strecken da oben sind allerdings nicht ohne. Dazu kommen die häufig recht heftigen Winde und plötzlichen Regenschauer die das ganze mal abkühlen und mal zur Schweißtreiberei machen. Die Entfernungen sollte man aufgrund der kurvigen Strecken nicht unterschätzen. Teilweise ist es weiter als es auf der Karte aussieht. Gerade wer kein Zelt dabeihat und somit auf feste Unterkunft angewiesen ist sollte die Strecken genau planen um am Abend nicht im sprichwörtlichen Regen zu stehen. Neben Regenkleidung (Anzug oder Umhang) sollte Flickzeug nicht fehlen. Ein Ersatzschlauch ist vielleicht auch nicht unbedingt fehl am Platz.

Wer das Fahrrad mit der Fähre nach Schottland nehmen will zahlt bei DFDS 5 Euro, unabhängig von der Saison. Innerschottische Fähren nehmen Fahrräder auf einigen Strecken kostenlos mit. Sonst so 1-2 Pfund one Way.

Wer mit dem Auto Schottland bereist sollte Fahrräder besser hinter den Wagen spannen, da z.B. bei DFDS über 1,85m Höhe 90 Euro (bis max. 2,45.) und über 2,45m (Wohnmobile) 120 Euro (in der Nebensaison) für den Wagen fällig sind. Da sollte man vor der Buchung nachmessen, damit es beim einchecken keine Böse Überraschung gibt.

Wer mit dem Flugzeug anreist kann den Drahtesel in der Regel innerhalb seines Freigepäckes mitnehmen, wobei bei den Billig-Airlines durchaus ein Aufschlag möglich ist. Besser vorher anfragen. 

Für Leute die mit dem Zug fahren wollen: Scotrail und Virgin Trains East Coast transportieren Fahrräder kostenlos, man sollte aber vorher einen Platz buchen da nur beschränkter Platz zur Verfügung steht.

Wer sein Fahrrad mit in den Bus nehmen will sollte vorher bei der Gesellschaft nachfragen ob die Fahrräder mitnehmen. Nach meinen Informationen machen die das nicht, was bei den kleinen Postbussen auch verständlich ist. Bei den größeren Linien, die teilweise Luxus-Reisebusse einsetzen, kann es aber durchaus möglich sein.

Fahrräder mieten kann man in jedem größeren Ort. Neben reinen Vermietern kann man auch oft bei Fahrradhändlern, Jugendherbergen oder beim örtlichen TI Fahrräder mieten. Die Preise liegen so um 10-15 Pfund (11-16Euro)  pro Tag bzw. 50-70 Pfund (54-76 Euro) pro Woche. Auf den kleinen Inseln ruhig vorher anrufen. Mit etwas Glück bringt der Vermieter den Drahtesel direkt zum Anleger. Ist auf jeden Fall eine schöne Abwechslung mal mit dem Rad die Gegend zu erkunden. Ich spreche da aus Erfahrung.

Trampen ist in Schottland schon allein von der Verkehrsdichte her recht hoffnungslos. Wenn dann aber mal ein Auto vorbeikommt kann es gut sein das es auch anhält, es sei denn es ist vollgepackt bis zum Dach, was wohl nicht eben selten ist. Aber auf der Ladefläche eines Pick Up ist es ja auch nicht schlecht. Mich hat mal einer mitgenommen als ich auf den Bus wartete. Alles in allem kann man sagen daß die Schotten sehr hilfsbereit sind und das schließt Tramper ein. Auf Single Tracks postiert man sich am besten auf einem Passing Place, in größeren Orten am besten am Kreisverkehr beim Ortsausgang (wenn vorhanden).

Noch ein Tipp: "Können sie mich nach XY mitnehmen?" heißt auf englisch "Can you give me a lift to XY?"

Fliegen in Schottland ist nichts für Leute die sich schon in eine Boing zwingen müssen. Oftmals, vor allem zu Flügen zu den Inseln, sind kleine Propellermaschinen im Einsatz die holterdipolter starten und landen. Auf jeden Fall eine Interessante Sache. Flüge bieten unter anderem "Highlands and Islands Airports", "British Airways" und "BAA" an, um nur die wichtigsten zu nennen.

Mit der Eisenbahn reisen ist bequem und, zumindest in Schottland, mit einem Hauch von Abenteuer behaftet. Letzteres liegt vor allem an dem vorsintflutlichen Schienensystem dort. Abenteuerlich sind auch die Ticketpreise. Die sind nämlich horrend! Es sei denn man bucht im Voraus im Netz, was die Flexibilität natürlich einschränkt. Eine einfache Fahrt von Edinburgh nach Inverness schlägt zur Zeit im schlimmsten Fall mit 53,50Pfund (ca.74 Euro, bei Scotrail) zu Buche. Mir einer Railcard (mit Young Persons Railcard für Leute bis 26; kostete 2001 18 Pfund) wird's etwas günstiger (35,3Pfund). Da man die Railcard auch kaufen muss lohnt sie sich nur wenn man mindestens 2 mal Bahn fährt oder für längere Strecken (London - Inverness mit RC:101Pfund, ohne RC:154Pfund). Wenn man im Voraus buchen kann wird es viel günstiger. Dann kommt man im besten Fall schon für 50,5 Pfund (70 Euro) von London nach Inverness. Das Ticket gilt aber nur für die selbe Strecke und die Tickets sind oft weit im Voraus ausverkauft. 

Nachteilig ist auch daß das Bahnnetz recht dünn ist. Es werden nur die größeren Orte angefahren. Achtung: an einigen Bahnhöfen gibt es nur "Stop on demand" (ist durch ein Schild gekennzeichnet). Dort muß man dann dem Zugführer zuwinken wenn man mitfahren will, bleibt man nur stehen fährt der Zug an einem vorbei.

Mit dem Bus kommt man in jedes noch so abgelegene Nest. Nebenbei ist der Bus auch das billigste Transportmittel in Schottland. Allerdings sind gerade die Highlands die Verbindungen nicht gerade optimal. Oft fährt der Bus nur alle zwei Tage in die gewünschte Richtung. Die Tickets kauft man im Bus. Nur in großen Städten gibt es einen Busbahnhof mit Ticket-Schalter. Es gibt Busstationen in größeren Orten, in den kleinen Nestern geht es meist beim Postamt los. Manchmal haben verschiedene Unternehmen allerdings auch unterschiedliche Abfahrtsorte, also im Zweifelsfall fragen. Außerdem halten die Busse auch wenn man an der Straße steht und dem Fahrer zuwinkt. Wer nett fragt wird auch an einem beliebigen Punkt der Strecke herausgelassen. Ideal wenn man Teilstücke zu Fuß bestreiten will. Das gilt allerdings nicht für Express-Busse! Studenten bekommen übrigens gegen Vorlage eines Internationalen Studentenausweises den Fahrpreis ermäßigt.

Postbusse sind kleine rote Kisten und fahren normalerweise nur einmal am Tag. Damit eignen sie sich zwar nicht für Tagestouren, da man am gleichen Tag nicht zurückfahren kann, sind aber ein interessantes Erlebnis. Die Fahrer fahren jeden noch so kleinen Hof an und geben dabei teilweise kräftig Gas. Zudem kommt man auf diese Weise auch in abgelegenste Gebiete, die sonst niemand mehr anfährt.

Fähren verbinden das Festland mit den vorgelagerten Inseln Hebriden, Orkneys und Shetlands. Die Hebriden werden von Caledonian Mac Brayne versorgt, auf die Orkneys und Shetlands kommt man u.a. mit Northlink Ferries. Eine Besonderheit zu den Orkneys: Von John o´Groats aus fährt in den Sommermonaten ein kleines privates Fährschiff. Für 17 Pfund one Way fährt einen das nach Burwick am Südzipfel der Orkneys. Ist eine kleine Nußschale die Personen, aber keine Autos, in 45 Min rüberschippert. Lustige fahrt bei der richtig Seefahrer-Stimmung aufkommt. Daneben gibt es noch viele andere Postboote und Privatfähren die die ganz kleinen Inselchen anfahren. Meist Personenfähren, die aber auch Fahrräder mitnehmen. 

Fahrpläne besorgt man sich am besten vor Ort im TI. Dort gibt es Generalfahrpläne, nach Regionen sortiert, mit allen Verbindungen. Da ist dann von der Flugverbindung bis zum Postbus  alles eingetragen was da herumfährt. Das ganze nannte sich 2001 "PUBLIC TRANSPORT TRAVEL GUIDE" und wurde vom Highland Council herausgegeben. Hat damals 1Pfund gekostet. Wer im Vorfeld eine Tour mit öffentlichen Verkehrsmitteln planen will sollte am besten dort nachfragen (Kontakt). Die Busunternehmen geben natürlich auch eigene Pläne heraus aber derer gibt es viele und das macht es nicht gerade einfach sich ein komplettes Bild der Verbindungen zu machen.

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Für Fön und Co braucht man eigentlich einen Adapterstecker. Es gibt aber auch einen Trick um normale Stecker in die Britischen Dosen zu bekommen. Den will ich hier aus Sicherheitsgünden aber nicht veröffentlichen. Wer Interesse hat kann mich gerne anmailen. Also am besten gleich einen zu Hause kaufen. Nur in großen Hotels gibt es wohl auch passende Steckdosen für mitteleuropäische Geräte. Die meisten Unterkünfte haben allerdings Steckdosen für Rasierer. Ist dann mit "Shavers only" gekennzeichnet. Ein Ladegerät für Mobiltelephon und Videokamera hab ich damit auch schon betrieben. Einen Fön sollte man da allerdings nicht reinstecken, der würde sicherlich die Sicherung killen oder schlimmeres.

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Essen braucht man sich mittlerweile nicht mehr mitbringen. Auf meinen ersten Reisen war das sehr teuer.  Dank der Inflation bei uns und einer ordentlichen Abwertung des Britischen Pfund haben sich die Preise den unseren zeitweise so ziemlich 1zu1 angeglichen. Im Moment (2015) hat das englische Pfund leider wieder ordentlich zugelegt (1GBP = 1,38€). Aldi und Lidel sind heute häufig anzutreffen und bieten, gößtenteils, das aus Deutschland gewohnte Sortiment. Wer es mag kann sich zu Beginn der Reise ne 5Liter-Kanne mit O-Saft Konzentrat kaufen, das reicht dann bis 2 Monate nach dem Urlaub. Im Ernst es gibt da Sorten die schmecken (im richtigen Mischungsverhältnis) echt gut. Auf Rucksackreisen habe ich mich bisher immer mit Wasser oder Instant-Kaffe bzw. Tee (aus Deutschland) begnügt. Limos sind in GB immer um einen Löffel Zucker süßer als bei uns, auch wenn es z.B. bei Cola&Co gar nicht möglich scheint... es ist so. Zurück zum Essen. Unterwegs sind Nudeln und Reis gut geeignet. Bei Rucksacktouren die Menge möglichst genau abschätzen. Nichts ist ärgerlicher als die Hälfte wieder mit nach Hause zu schleppen! 500g Reis haben uns 2001 umgerechnet 3DM gekostet. So viel zahlte man hier nicht für 1 Kg! Heute aber sind die Preise wie bei uns. Mal eine kleine Auswahl: 1Brot: ca.1Pfund; 6Eier GrM: 1,5Pfund; 1kg Reis: 1,26-3,97Pfund (Je nach Sorte); 1Dose Tunfisch: 83Pence; 1 Dose Bohnen: 63Pence; Nutelle 400g: 1,89Pfund. 

In so ziemlich jedem Laden gibt es eine breite Auswahl an Hackfleisch in Blätterteig in X Variationen. Frisches findet man leider nur in größeren Supermärkten. Vor allem in den kleineren Dörfern besteht die Auswahl außer Brot, Eiern und Milch fast ausschließlich aus Konserven und Tiefkühlkost. In Fischerorten kann man allerdings frischen Fisch bekommen. Große Supermärkte findet man auch in jedem größeren Ort. Zum Teil 7Tage/24Stunden geöffnet und mit allem ausgestattet wie man es heutzutage überall findet.

Wer essen gehen möchte sollte eine dicke Börse einpacken... schrieb ich noch 2006... und das ist auch wieder so, Eurokrise sei Dank. 20Pfund für Pizza Hawaii > geschehen in Inverness 1999 war bei den damaligen Wechselkursen echt der Hammer. Im September 2009 bekam man im Pizza Hut in Aberdeen eine Medium Pizza für 10-12 Pfund. Ein 9oz Steak habe ich dort für 18Pfund, Ginger Ale: 1Pfund, Cola: 1,70Pfund bekommen (Soul/Union Street). Steaks sind sehr gut, Fisch ist auf jeden Fall empfehlenswert. In kleineren Orten geht man in die Diningrooms der Hotels wenn man Essen gehen will. Das Essen ist in der Regel lecker und auf dem Lande auch nicht ganz so teuer wie in der Stadt. Günstiger sind da die Bar Meals, die es verbreitet gibt. Vor allem in kleinen Dörfchen kann das sehr gemütlich sein, wenn Oma das selbstgekochte serviert. Wer es noch billiger will isst Fish und Chips. Die bekommt man überall und ist danach auch satt. Man muss panierten Fisch mit labberigen Pommes und Essig halt mögen. Haggis hab ich noch nicht probiert. Man hat mir abgeraten das Zeug aus der Dose zu essen, ich hab aber leider kein selbstgekochtes bekommen. Am besten man holt es sich direkt vom Schlachter (so die Schotten).

Whisky ist das Nationalgetränk. Nirgendwo ist er so vielfältig wie in Schottland. Es heißt aus ca. 130 Sorten einen auszusuchen. Es gibt welche die sind extrem rauchig, andere sind sehr mild aber sie haben eines gemeinsam. Entweder man liebt den Whisky oder man hasst ihn. Dazwischen gibt es nichts. Nichtsdestotrotz ist eine Brennereibesichtigung eigentlich eine Pflichtübung wenn man nach Schottland reist. Whisky in Schottland zu kaufen ist allerdings nicht ratsam, es sei denn es handelt sich um eine Sorte die es daheim nicht zu kaufen gibt. In UK wird eine saftige Alkoholsteuer erhoben und der ungünstige Wechselkurs tut sein übriges so daß die allermeisten Sorten zuhause günstiger sind als in Schottland.

Das Bier in Schottland ist nicht wirklich mit unserem zu vergleichen. Anfangs ist es ein wenig ungewohnt aber man gewöhnt sich dran. Einige Sorten sind richtig lecker. Da heißt es durchprobieren.

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Geld braucht man natürlich auch wenn man nach Schottland fährt. Da die Briten sich ja noch gegen den Euro sträuben muß man mir englischen Pfund zahlen. Dank der Eurokrise hat sich der Kurs stark zum Nachteil des Euros entwickelt und ist fast wieder so schlecht wie 2006. 1Pfund ist derzeit (2015) etwa 1,38 Euro bzw. 1 Euro ca. 72Pence (2006: 1,45Euro/69Pence; 2009: 1,08€/92Pence). 100Pence = 1 Pfund. Bleibt die Frage wie trägt man seine Reichtümer mit sich? Die Erfahrung hat gezeigt das man sich am besten so 100 Pfund vor Abreise bei der Bank besorgt und dann drüben mit einer EC-Karte benötigtes Geld aus Geldautomaten zieht (am besten 100Pfund-weise). Die Gebühren bringen einen nicht um. Auch eine Kreditkarte (Visa ist sehr gut geeignet) ist nicht verkehrt. Damit kann man, wenn nötig größere Einkäufe auch im Nirgendwo vornehmen.

Trvellers Cheques sind zwar sicher und werden ersetzt usw. aber leider fast nirgendwo akzeptiert. 1997 hatte ein Kumpel welche mit nach Schottland. In Newcastle nahm sie nur das American Express Büro. Zwar gebührenfrei, aber eben sonst niemand. Und daher mussten wir vorher quer durch die Stadt. Danach war erstmal nix mit TC einlösen. In Inverness endlich konnten wir, gegen eine saftige Gebühr, die Teile loswerden. Im Postamt. 2 Banken haben uns fortgeschickt und auf das Büro von AmEx in Edinburgh verwiesen! Erst die dritte schickte uns zum Postamt. Also dort alle Cheques eingelöst und von da an das ganze Geld in bar mitgeschleppt. Soviel zur Sicherheit.

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Als Deutscher kann man sich kostenlos behandeln lassen. Der allgemeine Arzt ist in UK mit dem "National Health Service" (NHS) verbunden und behandelt kostenfrei. Man sollte den Arzt aber darauf hinweisen daß man diesen Dienst in Anspruch nehmen möchte. Zur Sicherheit sollte man aber dennoch einen Auslands-Krankenschein bei der Krankenkasse anfordern. Den Arzt sollte man sich am besten vom TI oder den Wirtsleuten empfehlen lassen. Bei ernsten Sachen per ADAC oder Konsulat den Rücktransport organisieren.

Österreicher und Schweizer müssen bei Ihrer Krankenkasse nachfragen und evt. eine Zusatzversicherung abschließen.

Beim Zahnarzt ist ebenfalls die erste Behandlung kostenfrei. Anschluss-Behandlungen müssen selber bezahlt werden. Die Kosten werden daheim aber von der eigenen Krankenkasse erstattet.

Wie in Deutschland erreicht man mit der 112 die Notrufzentrale.

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Das Wetter in Schottland kann man zurecht als äußerst wechselhaft bezeichnen. Im allgemeinen sind die Temperaturen, dank dem Golfstrom, recht ausgeglichen. Im Sommer werden leicht über 20 Grad erreicht, im Winter werden selten unter Null Grad gemessen. Der Westen ist meist etwas wärmer als der Osten, ist aber in der Regel etwas reicher an Niederschlägen. Die vorherrschenden Winde vom Atlantik her treiben die Wolken gegen die Berge, wo sie sich dann abregnen. Als beste Reisezeit nach Schottland gelten Mai-Juni und Anfang September bis Mitte Oktober. Es sind (rein statistisch) die Monate mit der niedrigsten Niederschlagsmenge. Verlassen kann man sich darauf freilich nicht. Ich will mal die Monate ein wenig auflisten.

November-Februar beherrscht der Winter das Land. Stürme und Niederschläge sorgen nicht gerade für Gemütlichkeit. Im Westen ist der Winter recht mild. Außer Skifahren ist Touristisch eher wenig los. Dementsprechend selten wird man welche treffen.

März-April beginnt sich langsam der Frühling über das Land zu ziehen. Allerdings immer noch häufig heftige Stürme aus Richtung Atlantik. Dicke (Regen-) Jacke ist Pflicht! Auch zu dieser Zeit wird man praktisch keine Touristen dort finden.

Mai-Juni sind für viele Autoren die schönste Zeit. Die Sonne wird immer stärker und der Ginster blüht. Lange Mittsommernächte wo es erst kurz vor Mitternacht dunkel wird versprechen wundervolle Landschaftseindrücke.  Netter Nebeneffekt ist das zu dieser Zeit nur wenige Touristen im Land sind und die Unterkünfte dadurch nicht gerade überfüllt sind. 

Juli-August sind die Monate in denen auch ich die meist Zeit in Schottland verbracht habe. Es ist die Hauptreisezeit in Schottland. Viele Touristen, die die Unterkünfte füllen, allerdings auch ein reichhaltiges Angebot an Events wie z.B. den Highland Games. August ist die Zeit in der die Heide blüht und die Landschaft über weite Strecken in leuchtendes rot kleidet. Es ist statistisch die wärmst Zeit in Schottland. Ich habe bei meinen verschiedenen Reisen so ziemlich alles erlebt. Einerseits mörderische Hitze, bei der man sich förmlich nach einem Lufthauch sehnt, über windiges Wetter das an Sturm grenzt bis hin zu völlig verregneten Tagen und Nebel. 

September-Oktober beginnt der Herbst seinen Einzug, die Touristen ziehen so langsam von dannen. Die Mischwälder in den Central Highlands legen ihr buntes Kleid an. Es wird wieder kühler, dafür halten sich die Niederschläge in Grenzen.

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Tourist Offices gibt es in jedem einigermaßen touristisch erschlossenem Kaff. Dort kann man sich mit Infos der näheren Region in Form von diversen Prospekten versorgen. Außerdem gibt es Busfahrpläne, Veranstaltungstipps, Tipps für Wanderungen und Karten, Stadtpläne und Zimmervermittlung geboten. Manchmal kann man sich auch hinsetzen und einen Tee oder Kaffee schlürfen, wenn man z.B. warten muß bis die Jugendherberge öffnet oder einfach sein Gepäck unterstellen. Die Mitarbeiter sind super hilfsbereit und gut informiert. In der Hochsaison sind sie meist bis 18 Uhr geöffnet, in größeren Orten auch länger.

Wer Burgen, Museen etc. besuchen will sollte sich auf jeden Fall nach Kombitickets erkundigen. Historic Scotland bietet Tickets mit einer Gültigkeit von 3 und 7 Tagen zu einem Preis von 30 und 40 Pfund (41-55 Euro für Erwachsene) an. Das läuft allerdings so daß z.B. das 3-Tage-Ticket an 3 der nächsten 5 Tage freien Eintritt an Historic Scotland Stätten gewährt. Bei dem 7-Tage Ticket hat man 14 Tage Zeit um die "Frei-Tage" auszunutzen. Wenn man bedenkt das alleine Edinburgh Castle z.Zt. 16,50 Pfund Eintritt für von Erwachsenen nimmt hat man das Geld schnell raus.

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Hotels sind eine komfortable, aber auch etwas teurere Variation der Unterkunft. Wobei es teils erhebliche Preisunterschiede gibt. Während man in einem einfachen Hotel durchaus ab 30 Pfund (44Euro) ein Einzelzimmer mit Frühstück bekommt nehmen andere Hotels locker 200 Pfund (287Euro) für eine Nacht. Dafür nächtigt man allerdings dann auch in einem Schloss und bekommt ein Abendessen serviert. 2001 habe ich mit meinem Bruder in Kinlochewe 50Pfund für ein Doppelzimmer mit Frühstück gezahlt. Neben Hotels gibt es dann noch sogenannte Guest Houses. Das sind kleinere Pensionen die sich von Hotels meistens nur darin unterscheiden daß sie keine Bar und Restaurant haben. Frühstück bekommt man natürlich auch dort. Es ist quasi eine Erweiterung des Bed und Breakfast. Preismäßig liegen Guest Houses meist zwischen 20 und 80 Pfund pro Person und Nacht.

Zu beachten ist das zwischen Oktober bis Mai viele Hotels in den Highlands geschlossen sind. Das gilt hauptsächlich für die komfortableren Hotels. 

Jugendherbergen gibt es überall in Schottland verteilt. Da wären zuallererst die über 70 Herbergen des Schottischen Jugendherbergs Verbandes (SYHA) zu denen sich noch ca. 120 unabhängige Hostels der Scottish Independent Hostels (SIH) gesellen. Jugendherbergen sind Ideal für Leute die entweder Geld sparen wollen oder gerne Kontakt zu anderen Reisenden suchen oder beides. Nachteilig ist gerade bei kleinen Herbergen daß sie erst um 17 Uhr öffnen und man bis 10 Uhr wieder raus muß. Tagsüber bleiben sie dann geschlossen. Abends muß man bis 23 Uhr zurück sein, sonst kann man draußen übernachten. Bei größeren Herbergen und den Indie-Hosteln ist man da meist etwas flexibler und kann sich auch tagsüber aufhalten und bis spät in die Nacht wegbleiben. 

Preislich liegen sie alle zwischen 15 und 35 Pfund (20-50 Euro) pro Nacht. Wobei Leute bis 26 Jahren bei den SYHA-Hosteln meistens etwas weniger zahlen. Die SYHA ist das Schottische Pendant zum DJH (Deutsche Jugendherbergen). Man benötigt einen Mitgliedsausweis um dort zu übernachten, Wer keinen hat kann dort einen kaufen. 2001 bekam jeder ein Heftchen in dem man Stempel sammeln konnte. Wenn man 10 Stempel (also Übernachtungen) zusammenhatte bekam man die nächste Nacht kostenlos (bei SYHA). Am besten für eine teurere Herberge aufbewahren.

Von der Ausstattung reicht es von einfachen schon fast Barrakenartigen Herbergen mit 2 Schlafsälen (Männlein und Weiblein schön getrennt) und einem großen Koch und Aufenthaltsraum, keine Duschen (Grad III). Bis modern ausgestatteten Hotelartigen Herbergen mit Doppelzimmern, Shop, Frühstück und Abendessen (Grad I). Dementsprechend auch die Preisunterschiede. In allen Herbergen gibt es allerdings Gaskocher und Geschirr. Zur Übernachtung braucht man einen Schlafsack. Allerdings darf man, außer in einigen Grad III Herbergen, nicht seinen normalen Daunen-Schlafsack nehmen. Man braucht einen Baumwoll-Schlafsack den man bei manchen Herbergen kostenlos bekommt und bei einigen Herbergen mieten muß. Wer einen alten Kissen und Bettdeckenbezug mitnimmt kann sich das sparen. In einigen noblen Herbergen bekommt man richtige Bettwäsche gestellt.

Erwähnenswert ist noch die "Grad III"-Herbergen in der Zeit von Oktober bis März geschlossen sind. In der Hauptsaison (Juli-August) ist es im übrigen ratsam vorzubuchen. Bis 18 Uhr wird das Bett freigehalten, es sei denn man zahlt im Voraus, dann hat man es sicher. Ist die Herberge voll und man hat nicht gebucht kann man sich auf eine Warteliste setzen lassen. Mit etwas glück kommt jemand nicht. Mir ist übrigens aufgefallen (bei meiner Aktualisierung 2006) daß die Herberge in Helmsdale nicht mehr existiert (war Grad III) und die Preise bei der SYHA angezogen haben. Möglich daß die sich von den einfachen Häusern teilweise trennen um auf mehr Komfort zu setzen.

Camping ist die wohl naturnahste Form in Schottland zu nächtigen. Abgesehen von den über 400 Campingplatzen, darf man in Schottland überall campen, wo es nicht ausdrücklich verboten ist. Wer zelten möchte sollte unbedingt ein Zelt mitnehmen das innen trocken bleibt, wenn man es bei Regen aufbaut. Ich habe ein Tunnelzelt bei dem das Innenzelt ins Außenzelt eingehängt ist. Sowas ist prima geeignet. Von den Igluzelte bei denen man das Innenzelt  zuerst aufstellen muß kann ich nur abraten (laufen beim Aufbauen voll). Im eigenen Interesse sollte man besonders in der Zeit Juli/August von Plätzen absehen die windgeschützt sind. In dieser Zeit haben neben den Touristen nämlich auch die Midges Hochsaison und auch die lieben windgeschützte Stellen und fressen einen förmlich auf.

Bei den Campingplätzen reicht das Qualitätsniveau von einfachen Wiesen mit Klohaus in Dixi-Format bis hin zu modernen Plätzen mit allem erdenklichen Komfort. Die Preise sind recht unterschiedlich. Teilweise wird pro Zelt oder Wohnmobil etc. abgerechnet, manchmal pro Person und manchmal alles zusammen. Als Richtwert für Zelte kann man so zwischen 3 und 10 Pfund (6-14Euro) nehmen, mit Auto evt. 1-2 Pfund (1,40-2,80Euro) mehr. Dazu kommen manchmal noch 1-3 Pfund pro Person. Wohnmobile und Campingwagen liegen so zwischen 10 und 15 Pfund (14-22 Euro). Strom kommt bei einigen Plätzen mit ca. 2Pfund pro Nacht extra, bei anderen ist er inklusive. Campingplätze die nur nach Personenanzahl abrechnen liegen so um 4-9 Pfund pro Person. Duschen sind oft kostenlos, wenn nicht meistens 20Pence für 3-5 Minuten.

Auch Wildcampen ist kein Problem und eigentlich überall erlaubt wo es nicht ausdrücklich verboten ist. Allerdings sollte man einige Regeln beachten. Dazu gehört zuallererst daß man seinen Müll mitnimmt und sehr vorsichtig mit Lagerfeuer ist! Wenn man sich auf Privatgrund befindet unbedingt vorher die Besitzer fragen. Netter Nebeneffekt: man kommt mit den Leuten in Kontakt und kann ein nettes Schwätzchen halten. Da kann so manche interessante Geschichte bei herausspringen. 

Das Campen in Sanddünen und auf Küstennahem Grasland, wenn unter dem Gras keine Erde ist sondern Sand,  ist Tabu! Ist als Biotop viel zu fragil und anfällig für Erosion. Der Schottische Naturschutzverband bittet darum das weiterzugeben.

Es ist auch möglich die zahlreichen Schäfer- und Jagdhütten in den Highlands zum Übernachten zu nutzen. Einige sind zwar Private Ferienhäuser reicher Grundbesitzer aber die meisten stehen Wanderern, Bergsteigern etc. zum Übernachten offen. Gerade in der Hauptsaison ist dort die Wahrscheinlichkeit groß andere Reisende zu treffen.

Bed & Breakfast  bedeutet Übernachtung mit Frühstück in einem Privathaus. Die Preise liegen zwischen 15-50 Pfund (20-70Euro). Somit ist es günstiger als Hotels oder Guest Houses. Der Vorteil liegt darin das das Frühstück meistens liebevoller hergerichtet und reichhaltiger als in den meisten Pensionen ist und das die Atmosphäre eben familiär ist. Nachteilig ist das es keine Aufenthaltsräume für den Tag gibt. Abends kann man zwar mit im Wohnzimmer der Gastgeber sitzen, Tagsüber wird aber erwartet daß man das Haus verlässt. Die Zimmer sind zum Teil mit eigener Dusche/Waschgelegenheit ausgestattet (private facilities) die Regel ist das aber nicht.

Wo Bed & Breakfast angeboten wird ist an dem Schild "B&B" zu erkennen. Der Zusatz "no vacancies" zeigt an daß alles belegt ist. Man kann Zimmer auch im Voraus buchen. Adressen und Telephonnummern bekommt man beim TI oder besorgt sie vorher aus dem Internet. Gerade in der Hauptsaison kann es ratsam sein Zimmer vorher zu buchen.

Cottages sind Ferienhäuser die sich besonders für längere Aufenthalte eignen. Auf meinen letzen Reisen habe ich davon haupsächlich Gebrauch gemacht. Die Ausstattungen reichen von einfachen Holzhäusern (Cabins) bis zu richtigen Luxuriösen Landhäusern mit Internetanschluss und Fussbodenheizung. Die Preise starten bei ca. 200 Pfund pro Woche und gehen bis 1000 Pfund hoch. Dafür gibt es dann ein eigenes Herrenhaus. Bei den günstigeren Angeboten muss man meistens für Strom, Heizung und evt. Bettwäsche + Handtücher extra zahlen. Strom oft über einen Zähler der mit Pfund-Stücken gefüttert werden muss. Dann läuft je nach Verbrauch die Zeit ab. Je mehr desto schneller. Daher nenne ich die Teile "Parkuhr". Ratsam ist vor dem Verlassen des Hauses den Stand zu checken sonst kann es passieren daß man beim Heimkommen im Dunkeln steht. Gerade im Winter unangenehm wenn die Bude dann eiskalt ist. Habe ich selber auf Orkney erlebt. Bei den teureren hat man Bettzeug und Handtücher und meistens auch Heizung und Stom inclusive. Mit etwas Glück ist ein Kamin im Haus und Holz im Schuppen. Bei Häusern um die 400 Pfund/Woche ist man meistens mit allem nötigen versorgt.

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Wandern in Schottland ist DIE Art das Land kennen und lieben zu lernen. Erst wenn man einmal abseits der Straßen und Touristenpfade gewesen ist hat man Schottland wirklich erlebt. Wenn man so durch Täler und an hohen Bergrücken entlang wandert, wo unter einem der Fluss rauscht und dann abends sein Zelt aufbaut und seine Suppe kocht fühlt es sich ein wenig an wie bei Rob Roy. 

Allerdings: Wandern durch Schottlands Wildnis ist kein Spaziergang! Auch wenn es Pfade gibt. Niemals sollte man sich ohne entsprechende Ausrüstung auf den Weg machen. Das fängt bei den Wanderschuhen an und hört beim Kompass und der Karte auf. Auf Karten Verzeichnete Pfade sind nur selten befestigt oder Mountainbike tauglich.

Karten sollte man sich im Vorfeld besorgen. Empfehlenswert sind die "Landranger Maps" von Ordonance Survey im Maßstab 1:50.000. Sie bieten alle notwendigen Informationen die zur Orientierung abseits der Wege notwendig sind. Genauer sind die Karten der "Explorer" Serie im Maßstab 1:25.000. Dort ist so ziemlich jeder Stein verzeichnet. Alle Karten kann man z.B. bei Amazon bestellen. Ich kann jedem nur raten eine Querfeldein-Tour in Schottland gründlich zu planen und die Route im Vorfeld zu studieren. Auf der Webseite von Ordonance Survey kann man sich die Karten auch online betrachten.

Bei der Ausrüstung sollte man besser nicht sparen. Da sich der Boden nach Regen vielerorts wie ein Schwamm vollsaugt sind Wasserdichte Wanderschuhe unerlässlich. Ich selber hatte das zweifelhafte Vergnügen das die Schuhe Wasser hereinließen. Das ist echt das letzte! Turnschuhe oder dergleichen sind für solche Aktionen völlig unbrauchbar! Eine vernünftige Regenjacke ist wichtig. Prima geeignet sind entsprechende Wanderjacken, die auch noch schön warm halten und atmungsaktiv sind. In Outdoor-Shops gibt es erstklassige Sachen, die leider auch entsprechend kosten. Baby-Puder kann nützlich sein wenn die Füße doch mal nass geworden sind. Ein Rucksack der gut passt. Man hat schnell 20Kilo Gepäck dabei und wenn der Rucksack schlecht sitzt wird das wandern schnell zur Qual. Beim Proviant sollte man auf Dosen verzichten. Die sind schwer und man hat nachher den Müll am Hals. Besser Nudeln, Reis, Müsli usw. Wasser gibt es unterwegs genug. Wer dem nicht traut packt noch ein paar Entkeimungstabletten ein. Ein Kocher ist nicht verkehrt. Ich schwöre auf meinen Trangia Spiritus-Kocher. Der brennt immer und ist mit Töpfen etc. klein zu verpacken. Außerdem kann man Spiritus überall kaufen. Alternativ sind Benzinbrenner ganz gut, obwohl ich sie nicht mag. Es richt halt schnell nach Sprit . Gaskocher finde ich für Wandertouren eher unpraktisch da sie auch recht windanfällig sind. Karte und Kompass sind natürlich unerlässlich! Eine wasserdichte Kartentasche ist auch sehr sinnvoll. Dazu eine Trillerpfeife um im Notfall auf sich aufmerksam zu machen. Mobiltelephone helfen einem mangels Netzversorgung  in den Bergen nicht weiter. Ein GPS-Gerät ist bei der Orientierung natürlich auch hilfreich aber nicht unbedingt notwendig.

Nebel kann schnell mal aufziehen, verschwindet aber meistens ebenso plötzlich wie er gekommen ist. Im dichten Nebel besser abwarten bis er weg ist, wenn notwendig ein Lager aufschlagen. Ist allemal besser als sich zu verirren oder irgendwo herunterzufallen.

Aber auch bei gutem Wetter sollte man einiges an Zeit einkalkulieren. Teilweise gibt es keine Wege und Bäche müssen durchquert werden. Teils heftige Steigungen tun ihr übriges. 

In der Jagdsaison von Mitte August bis Ende Oktober sollte man vor Antritt der Wanderung im TI nachfragen ob im betreffenden Gebiet gejagt wird. Fast das gesamte scheinbare Niemandsland ist im Besitz von reichen Leuten, die dann fröhlich dort herumballern.

Auf Midgies trifft man in den westlichen Highlands besonders in der Zeit von Juni bis August. Die kleinen Mücken lieben feuchte und windgeschützte Plätze. Dort treten sie dann in Massen auf und fressen einen förmlich auf. Mein erster Kontakt mit diesen Viechern war sehr unerfreulich. Unerfahren wie ich war hielt ich sie für Gewitterfliegen... als ich wusste mit was ich es zu tun hatte blieb nur die Flucht. Bei einem Job in Inveraray wurde mir von den Einheimischen ein Gegenmittel empfolen das wirklich hilft und dabei auch noch ohne Gift auskommt: "Skin So Soft" body-spray von Avon. Mit dem Zeug auf der Haut mögen sie einen nicht mehr und man hat seine Ruhe. Zwar hält die Wirkung nicht ewig an aber dafür hat man dann eine zarte Haut. ;-)

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- Reise Handbuch "Schottland" von Franz Rappel, erschienen beim Verlag Martin Velbinger, ISBN: 3883160199 Reiseführer der sich vor allem an Rucksackreisende richtet. Viele Tipps für Wandertouren. Es werden auch viele kleinere Orte beschrieben. Der Schreibstil ist sehr leger. Hat den Vorteil das sich das Buch nicht so trocken liest. Manche Leute können dem allerdings gar nichts abgewinnen da halt nicht nur starre Fakten präsentiert werden. Schön ist das auch die Inseln sehr ausführlich behandelt werden.

- ADAC Reisemagazin, Schottland vom ADAC-Verlag, ISBN: 3870038209 Ein schöner Band über das Land und die Leute mit Tipps für Hotels, Restaurants, Shopping, Sehenswürdigkeiten uvm.

- ADAC Reiseführer, Schottland von Hans-Günter Semsek, ISBN: 3870037032 Reiseführer in gewohnter ADAC-Qualität mit 132 Farbabbildungen, 2 Übersichtskarten, 1 Stadtplan, 40 Top Tipps.

- Die kleine Schottlandfibel von Hans-Walter Arends, ISBN: 0946487898 "Die kleine Schottlandfibel" - ist die unterhaltsame Vorabinformation (oder hinterher) nicht nur zum Urlaub sondern auch zum tieferen Verständnis Schottlands. Von daher ist es eigentlich ein "Muss" für der wirklich Interessierten, denn es ist der erste und bis dato einzige vor Ort verfasste, umfassende Reiseführer in deutscher Sprache! 

- Jenseits des Tweed von Theodor Fontane, ISBN: 3458327665 Im Sommer 1858 erfüllt sich Fontane einen Jugendtraum und bereist das romantische Schottland. Die karge, doch reizvolle Landschaft fasziniert ihn, und an den Schauplätzen geschichtsmächtiger Ereignisse entzündet sich seine Phantasie. Höhepunkt der Reise ist der Besuch von Schloss Abbotsford, dem bizarren Wohnsitz Sir Walter Scotts, den Fontane ein Leben lang bewunderte.

- Malt Whisky von Michael Jackson, ISBN: 3899102347 Die Whisky Bibel. Seit er 1992 zum ersten mal herausgegeben wurde, etablierte sich dieser regelmäßig aktualisierte Malt-Whisky-Guide zum Standardwerk für Whisky-Kenner und Sammler und für alle Genießer des schottischen "Lebenswassers".

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Allgemein

http://www.highland.gov.uk/  Die Webseite vom Highland Council. Die Verwaltung der Highlands. 

http://www.schottlandportal.de/ Noch mehr über Schottland!

http://www.piesbypost.co.uk/ Im Lochinver Larder gibt es richtig leckere Kuchen und Pasteten. Einen Besuch wert!

http://getamap.ordnancesurvey.co.uk/getamap/frames.htm Ordonance Survey Karten sind prädestiniert um auf eine Wandertor durch Schottland zu führen. Auf der gelinkten Seite kann man sich schon mal vorab ein Bild davon machen wie es kartentechnisch in Schottland und Rest-GB aussieht.

http://www.historic-scotland.gov.uk/ Die Seite von Historic Scotland. Der Verein betreut und unterhält über 300 Historische Stätten, angefangen beim Ring of Brodgar bis hin zur königlichen Edinburgh Castle.

 

Schiffe

http://www.dfdsseaways.de Die Seite von DFDS-Seaways. Die fahren von Amsterdam nach Newcastle.

https://www.calmac.co.uk/ Fährlinien zu den Hebriden.

http://www.northlinkferries.co.uk/ und http://www.pentlandferries.co.uk/  Fähren nach Orkney

Autos

http://www.billiger-mietwagen.de Mietwagen weltweit buchen.

http://www.adac.de Der ADAC bietet auch einen Mietwagenservice. Für Mitglieder sind Vergünstigungen drin.

Eisenbahn

http://www.nationalrail.co.uk/ Great Britain National Rail Enquiries. Hier findet man alle Rail-Companies in Großbritannien. Die beiden in Schottland tätigen sind: 

https://www.scotrail.co.uk/ Scotrail und

https://www.virgintrainseastcoast.com/ Virgin Trains East Coast

Bus

http://www.travelinescotland.com/ Hier findet man fast alle Busunternehmen in Schottland.

Unterkunft

http://www.syha.org.uk/ Die Seite der Schottischen Jugendherbergen.

http://www.hostel-scotland.co.uk Seite der "Independent Hostels" in Schottland. Hier auch Infos zum herumreisen per Zug, Bus, Flugzeug etc.

http://www.scotland-inverness.co.uk/hotels.htm Hier sind einige Hotels in Schottland, nach Regionen geordnet, aufgelistet.

http://www.visitscotland.com/ Eine gute Seite um nach B&B, Hotels und Ferienhäusern zu suchen.

http://www.welcomecottages.com/ Eine große Auswahl an Ferienhäusern in Schottland, England, Irland und Wales

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